17 Uhr: Christvesper mit Krippenspiel Prädikantin Gisela Scheerschmidt
Die Weihnachtsgeschichte – Lukas 1 + 2
Unter der Leitung von Gisela Scheerschmidt fand auch in diesem Jahr mit den Lerbacher Kindern ein Krippenspiel in der Lerbacher Kirche statt.
Lerbacher Kinder sind seit November fleißig gewesen, um das neue Krippenspiel einzuüben.
22 Uhr: Christnacht mit Posaunenchor Pastorin Johanna Friedlein
Evangelium nach Lukas 2, 1-20 – Die Weihnachtsgeschichte Die Geburt Jesu – Übersetzung der Luther-Bibel
1 Es begab sich aber zu der Zeit, daß ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging, daß alle Welt geschätzt würde. 2 Und diese Schätzung war die allererste und geschah zur Zeit, da Quirinius Statthalter in Syrien war. 3 Und jedermann ging, daß er sich schätzen ließe, ein jeder in seine Stadt. 4 Da machte sich auf auch Josef aus Galiläa, aus der Stadt Nazareth, in das jüdische Land zur Stadt Davids, die da heißt Bethlehem, weil er aus dem Hause und Geschlechte Davids war, 5 damit er sich schätzen ließe mit Maria, seinem vertrauten Weibe; die war schwanger. 6 Und als sie dort waren, kam die Zeit, daß sie gebären sollte. 7 Und sie gebar ihren ersten Sohn und wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe; denn sie hatten sonst keinen Raum in der Herberge. 8 Und es waren Hirten in derselben Gegend auf dem Felde bei den Hürden, die hüteten des Nachts ihre Herde. 9 Und der Engel des Herrn trat zu ihnen, und die Klarheit des Herrn leuchtete um sie; und sie fürchteten sich sehr. 10 Und der Engel sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die allem Volk widerfahren wird; 11 denn euch ist heute der Heiland geboren, welcher ist Christus, der Herr, in der Stadt Davids. 12 Und das habt zum Zeichen: ihr werdet finden das Kind in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen. 13 Und alsbald war da bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: 14 Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens. 15 Und als die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Laßt uns nun gehen nach Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat. 16 Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen. 17 Als sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, das zu ihnen von diesem Kinde gesagt war. 18 Und alle, vor die es kam, wunderten sich über das, was ihnen die Hirten gesagt hatten. 19 Maria aber behielt alle diese Worte und bewegte sie in ihrem Herzen. 20 Und die Hirten kehrten wieder um, priesen und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten, wie denn zu ihnen gesagt war.
Das Weihnachtslied: „Dies ist die Nacht, da mir erschienen …“ von Kaspar Friedrich Nachtenhöfer (1624 – 1685) wird seit ganz langer Zeit nach der Melodie „Oh, das ich tausend Zungen hätte“ gespielt und gesungen. Aber eine besondere Lerbacher Version der Melodie ist fester Bestandteil der Heiligabend-Lieder mit Orgelbegleitung in der Lerbacher Kirche.
1. Strophe: Dies ist die Nacht, da mir erschienen des großen Gottes Freundlichkeit; das Kind, dem alle Engel dienen, bringt Licht in meine Dunkelheit, und dieses Welt – und Himmelslicht weicht hunderttausend Sonnen nicht. 2. Strophe: Lass dich erleuchten, meine Seele, versäume nicht den Gnadenschein! Der Glanz in dieser kleinen Höhle streckt sich in alle Welt hinein, er treibet weg der Hölle Macht, der Sünde und des Kreuzes Nacht. 3. Strophe: In diesem Lichte kannst du sehen das Licht der klaren Seligkeit; wenn Sonne, Mond und Stern vergehen, vielleicht noch in gar kurzer Zeit, wird dieses Licht mit seinem Schein dein Himmel und dein Alles sein. 4. Strophe: Lass nur indessen helle scheinen dein Glaubens- und dein Liebeslicht; mit Gott musst du es treulich meinen, sonst hilft dir diese Sonne nicht; willst du genießen diesen Schein, so darfst du nicht mehr dunkel sein. 5. Strophe: Drum, Jesu, schöne Weihnachtssonne, bestrahle mich mit deiner Gunst! Dein Licht sei meine Weihnachtswonne und lehre mich die Weihnachtskunst, wie ich im Lichte wandeln soll und sei des Weihnachtsglanzes voll. Kaspar Friedrich Nachtenhöfer (1624 – 1685)
Frohe Weihnachten … und einen Guten Start in das Jahr 2025!
So haben wir schon jetzt etwas von dieser tollen Weihnachtssonne.
P.S.
Der ganze Posaunenchor ist dann in der Lerbacher Kircheam 24.12.2024 auch wieder abends um 22:00 Uhr in der Christnacht zusammen mit Bernd Scholze an der Orgel zu hören.
Wenn ein Harzer Bergsteiger sich die Besteigung des höchsten Gipfels Nordamerikas, den Denali (Mount McKinley) mit 6194 m vornimmt, dann muss er wissen, worauf er sich damit einlässt und gut trainiert, besonders fit und perfekt vorbereitet sein.
Denali“ ist der traditionelle Name des Berges, das „der Große“ oder „der Hohe“ bedeutet. Der Name Mc Kinley stammt von dem bis 1901 regierenden Präsidenten der Vereinigten Staaten und wurde 1917 zur Gründung des Mount-McKinley-Nationalparks offiziell so benannt, blieb aber umstritten und wird seit 2015 wieder mit dem amtlichen Namen: Denali bezeichnet.. (c) Auszug wikipedia
Hier der 6. Bericht (von 6) von Günther Koch: Bergsteigen in Alaska
1990 war es dann soweit. Allein der Name hat mich schon immer gereizt. Ich buchte die Teilnahme an der Besteigung des Mount McKinley beim Deutschen Alpenverein. Begonnen hat es dann aber zunächst in den Alpen. Unser Bergführer wollte auf einigen Touren wissen, ob alle Teilnehmer für das Abenteuer Alaska geeignet sind.
Talkeetna ist ein kleiner Ort nördlich von Anchorage in Alaska (Alaska Range), von dem aus wir zum Basecamp des Mount McKinley fliegen wollen. Leider hält uns das Wetter 3 Tage lang gefangen. Wie man sieht, ist die Stimmung auf Null.
Das Wetter wird besser. Das ist die Zeit, um Ausrüstung und Verpflegung zu testen und zu sortieren. Eigentlich sind die Zelte für 2 Personen gedacht. Um Gewicht zu sparen, werden wir zu Dritt darin schlafen. Wir müssen mit insgesamt 20 Tagen am Berg rechnen. Im Talkeetna-Rangerbüro informiert uns ein Ranger über Verhaltensweisen am Mount McKinley. Hier ein markantes Beispiel: Bei Erreichung des Gipfels nicht hinsetzen. Der Berg gehört zu den kältesten unseres Planeten mit wenig Sauerstoff. Die Gefahr des Einschlafens mit Todesfolge ist groß.
Endlich ist es soweit. Es kann losgehen. Allen fällt ein Stein vom Herzen, haben wir doch schon fast mit dem Abbruch der Tour gerechnet. Schnell ist alles verstaut in der kleinen Maschine.
Gleich nach dem Start liegen die alpinen Alaskaberge unter uns.
Dann wird es spannend. Die Maschine biegt in ein Seitental ab, landet bogenförmig und steht dann gleich wieder zum Start bereit. Für uns beginnt jetzt die Besteigung des Mount McKinley.
Zunächst wird, um uns vor Wind und Kälte zu schützen, das Lager eingerichtet. Mit einer Säge werden Schneeblöcke ausgeschnitten und zu Schneemauern aufgeschichtet. Nach getaner Arbeit gibt es die erste Stärkung mit Suppe und Tee.
Der Aufstieg zum Mount McKinley, 6194 m beginnt. Nachdem wir unsere Rucksäcke und Schliitten mit dem notwendigen Gepäck beladen haben, geht es auf festem Schnee immer weiter nach oben. Schon bald machen sich das schwere Gepäck und die dünne Luft bemerkbar. Ich habe über 40 kg zu schleppen. So geht es bis am frühen Abend, bis das nächste Camp erreicht ist.
Wieder steigen wir ab ins Basecamp des Mount McKinley, 6194 m , um auszuruhen und Kraft für den nächsten Tag zu sammeln, denn dann wollen wir das nächste HöhenLager einrichten.
Ohne langen Aufenthalt wird mit Hilfe der Säge wieder eine Schneeburg gebaut und unser Gepäck darin verstaut. Danach geht es wieder hinunter ins Basecamp.
Der Abstieg ins Basecamp ist notwendig, damit der Körper genug Zeit hat sich langsam, je höher man kommt, auf die immer geringere Sauerstoffzufuhr einzustellen. Wird das nicht beachtet, kann die Höhenkrankheit die Folge sein.
Ein langer Tag liegt hinter uns. Der Wetterbericht hat Orkanböen mit starken Schneeverwehungen am Mount McKinley vorhergesagt. Eilig bauen wir das HöhenLager auf und schützen es mit den Schneemauern. Die Temperatur soll unter Minus 30 Grad fallen. Das „Abendmal“ schaffen wir gerade noch.
Dann geht es los. Die ersten Windstöße und Schneetreiben machen das Aufstellen der Zelte fast unmöglich. In der Nacht wird es immer schlimmer. Dauernd müssen wir raus, um das Zelt vom Schnee zu befreien.
Nach der eiskalten Nacht am Mount McKinley , 6194 m haben wir uns entschlossen, weiter oben am Berg den Proviant im Schnee zu vergraben, um uns durch Bewegung warm zu halten.
Das Wetter hat sich beruhigt. Wir packen alles zusammen und steigen hinauf zum Medical Camp (Medizinlager). Die eigene Ausrüstung und ein Anteil Proviant wiegen bei mir 43 Kg. Der Schlitten versucht laufend, mich das Schneefeld hinunter zu ziehen.
Der kleine Kerl (Vogel) ist steif gefroren im Schnee stecken geblieben. In unseren Hosentaschen ist er wieder aufgetaut.
Früh am nächsten Tag verlassen wir unser Camp und steigen wieder auf zum oberen Lager.. Dort angekommen, wird erst einmal sauber gemacht. Hart im Nehmen bin ich bereit, unsere Fäkalien zu entsorgen – fest und sicher verpackt verbinde ich das mit einer Schlittenfahrt.
Empfangen werden wir am Medical Camp von einem Plumpsklo. Das muss hier oben reichen. Hier schlagen wir das vierte Lager auf.
Das MedicalCamp ist ständig von Medizinern besetzt. Wir werden untersucht, ob unsere Körper sich ausreichend an die Höhe angepasst haben. Hier werden Verletzte oder von der Höhenkrankheit betroffene Bergsteiger versorgt. Zwei Bergsteiger aus unserer Gruppe erwischt es. Unser Bergführer entscheidet, dass sie nicht weiter mit uns aufsteigen können.
Der Aufstieg zum Gipfel steht heute an: Das Wetter ist schön und soll es auch in den nächsten Tagen bleiben. Wir starten vom Medical Camp. Die Route führt auf dem linken Shnee-und Eisfeld hinauf über den Grat der riesigen Felsmauer. Das kann nur mit Steigeisen klappen.
Mein Kletter-Partner hinter mir bekommt nach dem halben Aufstieg Probleme. Ich nehme zusätzlich seinen Rucksack und trage ab jetzt 2 Rucksäcke. Es geht ihm dann schon wieder besser. Wir schlagen oben auf dem Grat noch einmal unsere Zelte auf und genießen den traumhaften Sonnenuntergang auf den Mount Hunter und das Medical Camp.
Morgen stehen wir hoffentlich auf dem Mount McKinley, 6194 m
Wir sind unterwegs zum Gipfel. Noch ist das Wetter schön, der noch weit entfernte Gipfel aber versteckt sich hinter Wolken. Die Mannschaft teilt sich nach bereits langem stapfen im Schnee. Wir, die erste Seilschaft stecken zur Orientierung in Abständen Holzstöcke mit Fähnchen in den Schnee, der aufkommende Nebel ist eine Warnung.
Ich erinnere mich an die Warnung des Rangers in Talkeetna sich nicht hinzusetzen mit der großen Gefahr einzuschlafen. Wir halten uns daran, obwohl wir alle es sehr gern machen würden.
Wie lange habe ich davon geträumt, auf dem Mount McKinley (Denali), 6194 m zu stehen. Leider nimmt der Nebel uns alle erhofften Aussichten. Nicht zu ändern, schade.
Der Abstieg: Lange können wir es hier oben nicht aushalten. Es ist eiskalt und der Wind tut noch einiges dazu. Ich gehe vor und halte mich an die im Schnee gesteckten Sticks. Dann taucht die zweite Seilschaft aus dem Nebel auf. Sie haben es leider nicht geschaft. Einer von Ihnen wird von uns gestützt. Ich trage seinen Rucksack. Hoffentlich hat er nicht die befürchtete Höhenkrankheit.
Spät am Abend erreichen wir den Felsgrat über dem Medical Camp. Mit dem Farbenrausch des Sonnenuntergangs genießen wir das Gefühl, tatsächlich auf dem Gipfel des Mount McKinley in 6194 m Höhe gestanden zu haben.
Wir schauen hinunter zum Medical Camp, von dem wir morgen zurück zum Base Camp starten.
Zurück im Base Camp: 17 anstrengende Tage voller Erlebnisse und Selbstüberwindungen sind hinter uns. 17 Tage, die ich nie vergessen werde. Der Pilot schenkt uns noch einen fantastischen Rundflug über die Alaska Range.
Am 23. Mai 1990 stand ich gegen 19:30 Uhr in Alaska auf dem Gipfel des Mount McKinley (Denali) in 6194 m Höhe – aber kaum Sicht, es war leider nebelig …Good bye Mount McKinley.
Selbst wenn man vorher überzeugt ist, perfekt auf die Besteigung dieser hohen Gipfel vorbereitet zu sein, zeigen diese Berichte die vielen Überraschungen der Natur und Unwägbarkeiten, die bei derartigen Spitzenleistungen als Bergsteiger zu bewältigen sind.
Nach vielen weiteren interessanten Reisen ist Günther Koch in den letzten Jahren hauptsächlich beeindruckend in der Naturfotografie im Harz tätig geblieben.
Wenn man Günther Koch auf einzelne Erinnerungen anspricht, dann kommen noch ganz andere Details „ans Tageslicht“ – weit mehr, als über die hier berichtet werden konnte.
Beste Grüße
Wolfgang Gärtner email: gaertner@interform.de
Bilder – sofern nicht anders bezeichnet – von Günther Koch
Soweit die Bildberichte über hohe Berge, die Günther Koch bestiegen hat. Vielen Dank für das Interesse.
Bisher sind erschienen auf www.lerbach.de: – Bergsteigen im Harz und an der Zugspitze – Bergsteigen in Bolivien – Bergsteigen im Berner Oberland – Bergsteigen im Kleinwalsertal – Bergsteigen in den Walliser Alpen
Der Schweizer Kanton Wallis gilt ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts als die Wiege des professionellen Alpinismus.
Von den 82 Viertausender-Gipfeln der Alpen umgeben 33 Zermatt im Kanton Wallis. Das Mattertal weist damit die höchste Konzentration von Viertausendern in den Alpen auf.
Hier der 5. Bericht (von 6) von Günther Koch: Bergsteigen in den Walliser Alpen
Im Juli 1987 sind wir vom Kleinwalsertal kommend mit unserem österreichischen Bergführer Georg in Zermatt in den Walliser Alpen angekommen. Im Zermatter Bergführerbüro zerplatzt aber unser Matterhorn-Traum wegen schlechter Bedingungen am Berg. Zuviel Schnee, Steinschlag und Lawinengefahr. Die Zermatter Bergführer raten uns dringend ab vom Matterhorn.
Als Alternative wird uns das Zinalrothorn, 4221 m empfohlen.
Das Zinalrothorn gilt als schönster Kletter-Viertausender in den Walliser Alpen, nahe Zermatt. Für den Bergsteiger ein luftiger Felsentanz über dem Zmuttertal. Mit respektvoller Freude betrachte ich das Natur-Schauspiel – was mir hier an diesem Abend geboten wird – mit dem Gedanken: Morgen wollen wir dort hinauf.
Der Aufstieg Richtung Zinalrothorn beginnt hinter dem Bahnhof von Zermatt. Von dort führt ein steiler Weg zur Rothornhütte auf 3198 m Höhe. Das ist in 4-5 Stunden mit ca. 1200 Höhenmeter zu ersteigen.
Die Rothornhütte der Sektion Oberaargau des Schweizer Alpen-Clubs befindet sich auf einer Höhe von 3.198 Metern. Damit thront das 1949 erbaute Steinhaus hoch über dem Ort Zermatt.
Anstieg zur Rothornhütte (c) Zermatt Tourismus, Fabienne Fux-Schaller
Über der Hütte lockt das Zinalrothorn (4221 Meter) Bergsteiger an. Mit dem Obergabelhorn ist zudem noch ein weiterer Viertausender ganz in der Nähe. Ein tolles Panorama genießt man bereits von der Rothornhütte selbst. Von dort hat man auch das Monte-Rosa-Massiv und das Matterhorn im Blick.
Nach einer Nacht in der Rothornhütte besteigen wir zum Einlaufen das Wellhorn. Das Wellhorn ist ein eher leicht zu erklimmender 3000-er und liegt gegenüber dem Zinalrothorn. Joachim verletzt sich leider und kann nur noch mit Schmerzen klettern und laufen.
Am nächsten Morgen: Bergführer Georg und ich starten. Joachim muss wegen seiner Verletzung am Wellhorn,in der Rothornhütte bleiben. Azurblauer Himmel, strahlende Sonne und ein Klettern, wie man es sich schöner nicht wünschen kann, erwarten uns.
Deswegen gehe ich in die Berge.
Das nächste Ziel ist der Dent Blanche, 4357 m.
Von Zermatt bis zum Dent Blanche ist es unter der Nordwand des Matterhorns hindurch ein schweißtreibender Anmarsch.
Der Dent Blanche, 4357 m wird als Viertausender für Bergsteiger mit anspruchsvoller alpiner Hochtouren-Erfahrung beschrieben.
Am Fuß des Dent Blanche angekommen, finden wir nach langem Suchen im dichten Nebel mit Kompass und Karte endlich die Dent Blanche Hütte.
Die im Sommer bewartete Hütte liegt auf einer Höhe von 3507 m ü. M. auf dem Gebiet der Gemeinde Evolène und ist Ausgangspunkt zur Besteigung der Dent Blanche. Die Dent-Blanche-Hütte wurde 1931 … errichtet und 1951 vergrössert. (c) Wikipedia
Aufstieg am nächsten Morgen, keine guten Aussichten, der Fels ist von einer dünnen Eisschicht überzogen. Steigeisen sind dringend erforderlich. Nach einigem Zögern gehen wir los.
Auf halber Höhe verlassen wir den stark vereisten Grat und queren in die Wand, wo wir ein paar Haken entdeckt haben. Endlich können wir uns einigermaßen sichern.
Oben! Teilweise im vereisten 4. Schwierigkeits Grad. Meine schwerste und gefährlichste Kletterei dieser Tour. Ich atme tief durch und bin glücklich.
Noch hat der Tag kein Ende. Nach dem Abstieg vom Gipfel folgt der lange Marsch zurück nach Zermatt.
Der lange Rückweg ins Tal wird bei guter Sicht begleitet von ständig wechselnden grandiosen Rundum-Ausblicken bis hin zum Tete Blanche im Westen, dem Matterhorn und Monte Rosa mit der Dufourspitze mit 4634 m Höhe im Süden, zum Gornergrat im Osten oder zum Dent Blanche und Zinalrothorm im Norden.
Die Rückehr ins Tal wird erreicht über die bewohnten Weiler Zmutt, 1936 m und Furi, 1867 m bis hinunter nach Zermatt auf 1608 m ü.M..
Beste Grüße
Wolfgang Gärtner email: gaertner@interform.de
Bilder – sofern nicht anders bezeichnet – von Günther Koch
Weitere Bildberichte über hohe Berge, die Günther Koch bestiegen hat, folgen in Kürze.
Bisher sind erschienen auf www.lerbach.de: – Bergsteigen im Harz und an der Zugspitze – Bergsteigen in Bolivien – Bergsteigen im Berner Oberland – Bergsteigen im Kleinwalsertal
Das Kleinwalsertal wird fast vollständig von hohen Bergen umschlossen. Von ihnen wird das Kleinwalsertal gegenüber dem übrigen Staatsgebiet Österreichs abgeschnitten. Deren höchste Erhebung ist der Große Widderstein, 2533 m. (c) Wikipedia
Hier der 4. Bericht von Günther Koch: Bergsteigen im Kleinwalsertal
Im Juni 1987 sind mein Lerbacher Nachbar und Kletterfreund Joachim Held und ich im Kleinwalsertal und bereiten uns am Großen Widderstein, 2533 m und am Mindelheimer Klettersteig auf unser großes Bergsteiger-Ziel vor: Das Matterhorn, 4478 m im Kanton Wallis.
Joachim und ich klettern im Kleinwalsertal. Der Mindelheimer Klettersteig und der Große Widderstein stehen auf dem Programm.
Dabei erreicht uns Georg, ein junger Bergführer aus dem Kleinwalsertal, den wir geordert haben.
Unser Bergführer Georg führt uns auf schwieriger Route auf den Grossen Widderstein, 2533 m
Georg, unser Bergführer, soll uns anschließend in der Schweiz auf das Matterhorn, 4478 m führen.
Was uns in Zermatt mit dem Ziel der Matterhorn-Besteigung, 4478 m erwartet, das zeigt uns die aktuelle (stark verkürzte) Beschreibung des alpincenter@zermatt.ch Das Matterhorn, 4478 m ist einer der schwierigsten Klassiker der Alpen. Der Auf- und Abstieg erfolgt ausschliesslich in Fels und Eis und setzt ausgezeichnete Fitness und Erfahrung im Felsklettern mit und ohne Steigeisen voraus. Da die Normalroute über den Hörnligrat sehr schwierig zu finden ist, empfehlen wir selbst geübten Alpinisten dringend, einen ortskundigen Bergführer zu buchen. Aus Sicherheitsgründen führt der Bergführer jeweils nur einen Gast am Seil. …
Die definitive Besteigung ist jedoch von den aktuellen Verhältnissen am Berg und vom Wetter abhängig. …