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Historie
Aus der Geschichte des Ortes Lerbach

Im Mittelalter nutzen Osteroder Bürger das Lerbachtal zur Weide ihrer Viehherden. In dieser Zeit wurden mit dem Bau eines Rinderstalles und der zugehörigen Hirtenwohnungen erstmals einzelne Gebäude im Bereich der späteren Gemeinde errichtet. Schon 1460 wird eine Zangenhütte im benachbarten Bremketal urkundlich erwähnt. Um 1500 entstand jedoch im Lerbachtal eine dörfliche Siedlung, da die dort vorhandenen Wasserkräfte besser genutzt werden konnten und sich auch die dortigen Eisensteinvorkommen als ergiebiger erwiesen. Der Betrieb der Eisensteingruben und Erzschmelzen im Bereich des Dorfes kam während des 30jährigen Krieges (1618 – 1648) beinahe vollständig zum Erliegen. Erst nach 1648 folgte nochmals ein Aufschwung der örtlichen Montanbetriebe. Die Gruben wurden von sogenannten Eigenlehnern betrieben, die die landesherrliche Bergbauverwaltung mit dem Recht zur Ausbeutung bestimmter Grubenplätze belehnte. Es entstanden viele kleine Bergbauunternehmen, in denen meist nur der Eigenlehner, seine Familienangehörige und wenige Bedienstete arbeiteten. Mit der Einstellung der Osteroder Hütte im Jahr 1730 bestand keine Möglichkeit mehr, die Lerbacher Erze ortsnah zu verarbeiten. Der Bergbau im Dorf verlor aus diesem Grunde an Bedeutung, die Waldarbeit und Köhlerei wurde zum Haupterwerbszweig der Lerbacher.

Mitte des 17. Jahrhunderts gründete man im Dorf eine Schule. Seit 1728 bildet der Ort, der bislang zum Sprengel der Osteroder Aegiediengemeinde gehörte, einen eigenen Pfarrbezirk. In Lerbach gab es zu diesem Zeitpunkt 72 Häuser, in denen 525 Einwohner lebten. Die Errichtung einer staatlichen Eisenhütte in Lerbach im Jahr 1789 führte zu einem Wiederaufleben des örtlichen Eisensteinbergbaues. Durch die Verhüttung im Ort konnten die aufwendigen Transporte zu auswärtigen Erzschmelzen entfallen und somit die Rentabilität der Gruben erhöht werden. Jedoch musste die Hütte schon 1812 ihren Betrieb wieder einstellen, da Kontributionen und Beschlagnahmen während der Zeit des Königreichs Westfalen eine wirtschaftliche Betriebsführung unmöglich werden ließen. Wiederum mussten die meisten Lerbacher nun ihren Lebensunterhalt aus der Waldarbeit bzw. der Köhlerei bestreiten. Landwirtschaft im größeren Stil war im Bereich des Ortes nicht zu betreiben, jedoch nutzte man die Waldungen auch als Viehweide. Die einzelnen Viehhalter besaßen meist nur wenige Tiere, so dass daraus kein größeres Einkommen zu erzielen war.

Schon ab 1770 gab es in Lerbach eine sogenannte Eisensteiner-Gnadenkasse, die als genossenschaftliche Organisation die Beerdigungskosten ihrer Mitglieder übernahm. Später erweiterte sich das Tätigkeitsfeld der Begräbniskassen auch auf Versicherungen gegen Unfälle, Krankheit usw..1820 gründete man in Lerbach eine Privatsparkasse, die heute noch besteht und somit als älteste Privatsparkasse Deutschland angesehen wird.

1840 wurde die Lerbacher Hütte wieder in Betrieb genommen. Technisch erneuert und mit größeren Kapazitäten ausgestattet, konnte dieses staatliche Unternehmen eine letzte Blüte des örtlichen Bergbaus herbeiführen. Schon 1867 legte man den noch mit Holzkohle befeuerten Hochofen der Hütte still, da man der Konkurrenz der auf Steinkohlebasis arbeitenden größeren Eisenschmelzen in Westfalen nicht mehr gewachsen war. Jedoch bestand die Lerbacher Hütte als metallverarbeitender Betrieb noch bis 1931 weiter. Zu den Produkten gehörten insbesondere Gießereierzeugnisse, wie zum Beispiel Werkzeuge. Mit dem Ende des Hochofenbetriebes setzte auch der Niedergang des örtlichen Eisensteinbergbaues ein. 1887 stellte die letzte Lerbacher Grube die Eisensteinförderung ein. Auch der seit Jahrhunderten im Ort ansässige Berufsstand der Köhler verschwand aus dem Ort, da die Steinkohle die Holzkohle als Brennstoff verdrängte. Mit dem Ende der alten Wirtschaftszweige – Bergbau, Hütte, Köhlerei – setzte aber auch ab 1874 eine Welle neuer Unternehmensgründungen im Dorf ein. Insbesondere metallverarbeitende Betriebe siedelten sich im Bereich Lerbach an, daneben wuchsen auch die Beschäftigtenzahlen im Handwerk.

1874 gründete sich in Lerbach ein Badekomitee, das über den Bau von Wanderwegen und den Bau von Pavillons den Fremdenverkehr im Ort förderte. Im Dorf zählte man zur Jahrhundertwende (1897) 1493 Einwohner und 144 Häuser. Mit der Eingliederung der Flüchtlinge nach dem 2. Weltkrieg, die Einwohnerzahl wuchs von 1337 im Jahr 1939 auf 2056 im Jahr 1950, änderte sich die Bevölkerungsstruktur des Ortes. 1972 wurde Lerbach in die Stadt Osterode am Harz eingemeindet. In dem Ort leben heute 990 Einwohner (Stand Juli 2012).

(c) Stadtarchiv Osterode/Lerbach

Zeitleiste

1530 – Erste Besiedlung
1551 – Hammerschmiede im Oberdorf
1617 – 1823 – Berg- und Forstamts Clausthal unterstellt
1728 – Tochtergemeinde von St. Aegidien in Osterode
1737 – Lerbach hat 525 Einwohner und 76 Wohnhäuser
1789 – Eisenhütte mit Hochofen wird gebaut
1820 – Gründung Privat-Sparkasse (aus Begräbniskasse) gegründet (bis 2006)
1840 – Lerbach hat 1312 Einwohnern und 105 Wohnhäuser
1844 – Lerbach erhält im Bachbett eine Dorfstraße
1850 – Mediziner beurteilen die Lage Lerbachs gut als Bade- und Luftkurort
1859 – Lerbach hat 1659 Einwohner und 123 Wohnhäuser
1867 – Hochofenbetrieb wird eingestellt
1872 – Das Hüttenamt beschäftigt 190 Arbeiter
1874 – Badekomitee entwickelt Grundlage Fremdenverkehr
1888 – Gründung Harzklub-Zweigverein Lerbach
1888 – Die Hütte betrieb eine Gießerei
1897 – Aussichtsturm Kuckholzklippe wird errichtet
1900 – zählte man 205 Kurgäste und 1520 Einwohner
1912 – Das Hüttenamt beschäftigt 133 Arbeiter
1931 – Betriebseinstellung einer Gießerei, Emaillierwerk und Maschinenfabrik
1931 – Waldschwimmbad errichtet (bis 2008)
1968 – Umgehungsstrass B 241 wird gebaut
1972 – Ende der Zugehörigkeit zum Landkreis Zellerfeld
1972 – Lerbach jetzt Ortsteil der Stadt Osterode im Landkreis Göttingen
2010 – Lerbach nicht mehr als Erhohlungsort klassifiziert
2012 – Umbau Waldschwimmbad in Naturerlebnispark

Quelle: u.a. Wikipedia

Lage

Südlich von Hannover und nördlich von Kassel liegt der Harz mitten in Deutschland.
Der Harz ist ein Rumpfgebirge und ca. 330 Millionen Jahre alt. Dieses Mittelgebirge hat eine Hochfläche mit dem Brockenmassiv aus Granit 1141,2 m hoch und an den Harzrändern – wie das Lerbachtal – z.T. lange, tiefe Taleinschnitte mit starken Hangneigungen.
Im Harz sind aufgrund der verschiedenen geologischen Ausprägungen vielfältige Landschaften vorhanden.

Das HarzGebirge ist 110 Kilometer lang und 30 bis 40 Kilometer breit mit einer Fläche von 2.226 km². Der größte Anteil des Harzes liegt in Sachsen-Anhalt (Landkreise Harz und Mansfeld-Südharz), der Westteil in Niedersachsen (Landkreise Goslar und Göttingen); nur ein kleiner Teil im Süden liegt in Thüringen (Landkreis Nordhausen).

Den deutlich Höhenschwerpunkt des Mittelgebirges bildet der Oberharz um den Brocken (1141,2 m), den Wurmberg (971,2 m) bei Braunlage, den Höhenzug Auf dem Acker (865,1 m) östlich von Osterode, den Bruchberg (ca. 927 m) bei Torfhaus und die Achtermannshöhe (924,7 m) zwischen St. Andreasberg und Braunlage.

Der Unterharz hat weniger hohe Berge, aber reizvolle Täler, die vom Brocken ausgehen. Besonders zu nennen sind Ilsental, Bodetal und Selketal.

Anfahrt

Lerbach liegt mitten in Deutschland, im südlichen Niedersachsen, dort im Harz zwischen Osterode und Clausthal-Zellerfeld.

Das Lerbachtal befindet sich zwischen den Orten Osterode und Buntenbock bei Clausthal-Zellerfeld.

Mit dem Auto erreicht man das Lerbachtal von Osterode kommend, wenn man hinter dem Ortsteil Freiheit von der Bundesstrasse 241 auf die Landstrasse K 426 abbiegt. Dann erreicht man den Dorfanfang Lerbach von Westen her.

Von Clausthal-Zellerfeld kommend biegt man auf der Höhe Weghaus von der Bundesstrasse 241 auf die Landstrasse K 426 ab, fährt die Serpentinen hinunter und erreicht den oberen Dorfanfang Lerbach von Osten her.