Die Berner Alpen sind eine Gebirgsgruppe der Westalpen in der Schweiz in den Kantonen Bern, Wallis und Waadt.
Die Berner Alpen bilden eines der ausgeprägtesten Gebirgsmassive der Alpen zwischen dem Berner Oberland im Norden und dem Rhonetal im Süden der Schweiz.
Die Berner Alpen sind stark vergletschert. Die beiden längsten Eisströme der Alpen, der Aletschgletscher und der Fieschergletscher, fliessen auf der Südseite der Berner Alpen ins Wallis ab.
Der höchste Berg ist das Finsteraarhorn mit einer Höhe von 4274 m.
Am bekanntesten und am weitesten sichtbar ist das Dreigestirn aus Eiger, 3967 m, Mönch, 4110 m und Jungfrau, 4158 m. (c) wikipedia
Hier der 3. Bericht von Günther Koch:
Bergsteigen im Berner Oberland
Im August 1986 ging es dann erstmals „Auf in die Schweizer Berge“.
Ich habe mich einer Gruppe des Alpenvereins angeschlossen. Mit unserem Bergführer sind wir 8 Bergsteiger. Unser Ziel war das Berner Oberland.
Wir treffen uns in Grindelwald, einem malerisch gelegenen Ferienort in der Schweiz.
Unser Bergführer will uns auf folgende 4000-er Berge führen.
Meine ersten Viertausender im Berner Oberland als Ziel:
Mönch 4110 m und Jungfrau 4158 m, Aletschhorn 4194 m und Finsteraarhorn 4274 m.
Die Zahnradbahn fährt uns von Grindelwald hoch zur Kleinen Scheidegg, immer mit dem Blick auf die berühmte Eiger-Nordwand und das sog. Dreigestirn der Gipfel aus Eiger, Mönch und Jungfrau.
Nach der Ankunft staunen wir über den mächtigen Eigergletscher und die grandiose Bergkulisse, in der wir bereits die Viertausender erkennen, die wir besteigen wollen.
Die Nacht verbringen wir im Lodge Bergrestaurant Kleine Scheidegg.Tatsächlich entdecken wir in der schwarzdunklen Eiger-Nordwand ein paar Lichter von Bergsteigern, die dort oben biwakieren …
Die Gespräche, Unterhaltungen und Berichte innerhalb der Bergsteiger-Gruppe schließen gerade hier am Eiger auch nicht aus, was schon alles für dramatische Besteigungen und Unglücke am Eiger geschehen sind.
Das Zentrum dieses Dreigestirns ist der Eiger.
Den Eiger überlassen wir lieber anderen erfahrenen Bergsteigern.
Am nächsten Morgen machen wir uns für den ersten Berg bereit, den Mönch mit 4110 m. Die Route führt quer über den Eigergletscher zu unserem Ziel, nach ermüdendem Stapfen in hohem Schnee.
Hoch über unseren Köpfen entdecken wir die wie an die Felswand angeklebte Mönchsjochhütte, eine moderne Unterkunft für etwas müde, hungrige und durstige Bergsteiger.
Am nächsten Morgen ruft uns der Gipfel des Mönchs. Es geht auf einem, schneeverwehten, scharfen Grat nach oben. Auf der rechten Seite fällt die Wand senkrecht ab. Wir haben uns gegenseitig zur Sicherung mit einem Seil verbunden (auf Anweisung des Bergführers!). Ich fühle mich dabei nicht wohl, denn wenn eine Person abstürzt, dann können im schlimmsten Fall auch alle Bergsteiger mit abstürzen.
Auf unserem Programm steht jetzt die Nachbarin des Mönchs, die Jungfrau. Die stolze Dame ist relativ leicht zu erobern.
Vom Mönch ausgehend ist es für uns nur eine Sache der Ausdauer beim Steigen im Schnee. Nicht vergessen darf man, das man sich auch hier über 4000 Meter befindet. Mangelnder Sauerstoff, mögliche Höhenkrankheiten, erhöhter Luftdruck kann Kopfschmerzen erzeugen.
Früh in dunkler Nacht machen wir uns auf den Weg zum Aletschhorn. Trotz Stirnlampen wird uns erst nach einer Stunde klar, das wir uns verstiegen haben. Ein ungewollter Abstieg führt uns schließlich auf die richtige Spur.
Der Aufstieg zum Gipfel des Aletschhorns ist für uns leichte Kletterei, teilweise nur zweiter Grad. Das Panorama ist berauschend. Entsprechend lange bleiben wir und entdecken das Finsteraarhorn, also den Berg, der uns morgen erwartet.
Beim Abstieg, vom Gipfel des Aletschhorns kommt es zu einem Wettbewerb zwischen Bergsteigern vom Allgäu und mir vom Harz. Aufgabe: Wer ist beim Springen über die Felsen am schnellsten unten? Der Harzer hat selbstverständlich die Nase vorn und denkt aber heute noch daran, wie leichtsinnig und dumm das war.
Das Aletschhorn ist ein 4194 m hoher, vergletscherter Berggipfel im Kanton Wallis und gilt als einer der kältesten Berge der Berner Alpen.
Das Aletschhorn ist Ausgangspunkt des Oberaletschgletschers (nach Südwesten) und des Mittelaletschgletschers (nach Südosten), beide im Einzugsgebiet des Aletschgletschers …
Nach einer weiteren Nacht in der Mönchsjochhütte geht es auf dem Eigergletscher erst einmal nach unten bis wir auf den Aletschgletscher – den flächenmäßig größten Gletscher der Alpen – treffen.
Hoch über der Gletscherkreuzung hängt die Konkordiahütte in der Felswand. Die Hütte konnten wir nur über viele Stufen erreichen. Auf dem selben Weg mußte damals für die Hütte auch alles nach oben getragen werden .
Der Eisstrom bewegt sich mit einer Breite von ungefähr 1,5 km und mit einer Geschwindigkeit von bis zu 180 Metern pro Jahr nach Südosten in Richtung Rhonetal. Der Gletscher macht dann eine grosse Rechtskurve und biegt immer mehr nach Südwesten ab, nun durch den Grat des Eggishorns und Bettmerhorns vom Rhonetal getrennt.
Der unterste Teil des Aletschgletschers ist weitgehend durch das Geschiebematerial von Moränen bedeckt. Die Gletscherzunge liegt derzeit auf rund 1560 Meter Höhe, weit unterhalb der lokalen Waldgrenze. Aus ihr entspringt der Bach Massa, der in Bitsch in die Rhone fliesst.
Der Aletschgletscher weist beachtliche Eisdicken auf. Am Konkordiaplatz hat der Gletscher eine Eisdicke von mehr als 900 Metern, gegen Süden nimmt die Mächtigkeit des Eises allmählich auf rund 150 m ab. Charakteristisch sind die beiden dunklen, fast in der Mitte des Aletschgletschers gelegenen Moränenspuren, welche sich ab dem Konkordiaplatz auf der gesamten Länge bis in den Zungenbereich hinziehen. (c) Auszug aus wikipedia
Das Finsteraarhorn, 4274 m ist der höchster Berg der Berner Alpen. Nach einer weiteren Nacht in der brechend vollen Koncordiahütte, sind wir bei schönstem Wetter unterwegs zum Finsteraarhorn. Der Schnee ist fest und wieder scheint die Sonne aus einem tiefblauen Himmel. gehen mit Steigeisen den Normalweg, weil der Felsen teilweise vereist ist. Der Nordwestgrat führt uns mit ansprusvoller, luftiger Kletterei bis zum Gipfel.
Die Besteigung ist ein lohnendes, wundervolles Erlebnis. Wir beenden es mit einer Rutschpartie über ein Schneefeld.
Eine lange Tour führt uns wieder hinauf zur Mönchsjochhütte von der wir am nächsten Tag mit der Zahnradbahn wieder zur Kleinen Scheidegg zurück fahren.
Das war eine traumhaft schöne Rundtour in einer fantastischen Schweizer Bergwelt. Fast eine ganze Woche waren wir dort im August 1986 unterwegs und haben auf ihren Gipfeln gestanden.
Wir sind dankbar für diese wunderschönen Tage im Berner Oberland.
Die Jungfrau wurde 2001 zusammen mit dem südlich angrenzenden Gebieten als „Schweizer Alpen Jungfrau-Aletsch“ in die Liste als UNESCO-Weltnaturerbe aufgenommen.
Beste Grüße
Wolfgang Gärtner
email: gaertner@interform.de
Bilder – sofern nicht anders bezeichnet – von Günther Koch
Weitere Bildberichte über hohe Berge, die Günther Koch bestiegen hat, folgen in Kürze.
Bisher erschienen auf www.lerbach.de:
– Bergsteigen im Harz und an der Zugspitze
– Bergsteigen in Bolivien
Schreibe einen Kommentar