Lerbachtal

Einleitung:

Wer in den Spätherbst- oder Wintermonaten bei dem dann niedrigen Sonnenstand im langgezogenen Ort Lerbach weilt, der erkennt schnell an den Sonnen- und Schattenseiten im Tal, was mit der Bezeichnung „Sommerberg“ gemeint ist.

Hier am Sommerberg gibt es den Sommerbergweg. Der Sommerbergweg verläuft im Lerbacher Bereich nahezu parallel im Buchenwald unterhalb der früheren „Alten Harzstrasse“ bzw. der jetzigen Bundesstrasse 241 zwischen Osterode und Clausthal-Zellerfeld.

Wann und wie der Sommerbergweg entstanden ist, bleibt zu klären.
Hat der Weg sich zu Zeiten des Erzbergbaus für die Bergleute mit Kiepen und Karren als holperiger Transportweg gebildet, oder gibt es andere Zusammenhänge? Wer weiß darüber mehr?

Lerbach: Der Sommerbergweg verläuft fast parallel im Buchenwald südwestlich unterhalb der Schnellstrasse (B 241) zwischen Osterode und Clausthal-Zellerfeld (c) Andreas Bücher

Wenn es im LerbachTal richtig sommerlich warm ist, dann ist der Buchenwald am Sommerbergweg ein besonders angenehmer Aufenthaltsort.
Warum? Dort ist es unter dem Dach des Buchenwaldes meistens 3 bis 4 Grad kühler.

Sommerbergweg, 07.2023 (c) Andreas Bücher

Wenn man in Oberlerbach (Hexenzipfel) von der Grube Weintraube am Ende des Grubenweges, oder durch den Kuhkolk, oder durch das Ilsental im Buchenwald aufgestiegen ist – wie es Andreas Bücher im Juli 2023 mit seiner Fotoausrüstung wahrscheinlich gemacht hat – dann erreicht man an der Claras Höhe einen wunderschönen Ausblick auf das Lerbachtal und den östlichen Anfang vom Sommerbergweg.

Blick von der Claras Höhe nach Westen, 09.2021, rechts im Buchenwald verläuft der Sommerbergweg (c) Wolfgang Gärtner

Von der Claras Höhe aus hat man den wohl am meisten wahrgenommenen Blick auf das Lerbachtal. Zu jeder Jahreszeit und bei jedem Wetter wurden von der dortigen Hütte aus seit vielen Jahrzehnten immer wieder aktuelle Fotos geschossen, die auch den Wandel des Ortes, der Natur und der Zeit dokumentieren.

Der Anfang des Sommerbergweges wird beiderseitig von Zeugen der Vergangenheit aus der Bergbauzeit mit einigen deutlich erkennbaren Grubeneingängen begleitet. Das ist auch ausführlich als Eisensteinlehrpfad im Buch von Frank Koch beschrieben.

Der Harzklub hat alle Wege beschildert. Sommerbergweg, 07.2023 (c) Andreas Bücher

Der Sommerbergweg verläuft dann westlich auf fast der gleichen Höhe oberhalb des Dorfes mit vielen Biegungen im Buchenwald ganz abwechelungsreich bis zum Endpunkt an der Oberen Harzstrasse.

Sommerbergweg, 07.2023 (c) Andreas Bücher

Seitdem der alte Buchenwald sich selbst überlassen bleibt, wachsen im Unterholz vermehrt Büsche, Gräser, Blumen und Kräuter und ist zugleich ein Paradies geworden für die Kleintierwelt.

„Die Buchenwälder im Bereich des Sommerberges sind gut 160 Jahre alt. Sie werden sehr vorsichtig bewirtschaftet, um das Bestandesinnenklima (Kühlung des Waldes) so gut wie möglich zu erhalten.“ (Zitat Heiner Wendt, Revierförsterei Lerbach, 18.09.2022)

Sommerbergweg, 07.2023 (c) Andreas Bücher

Blicke ins Tal sind kaum noch möglich, aber man hört erstaunlich deutlich alle möglichen Geräusche der im Tal hantierenden Dorfbewohner. Manchmal sieht man noch das eine oder andere Dach im Tal schimmern und als Ortskundiger kann man sich in etwa orientieren auf welcher Höhe des Dorfes man sich befindet.

OberLerbach mit Jürgenskopf, 07.2023 (c) Andreas Bücher

Aber das eigentliche Ziel von Andreas war heute, einen geeigneten „Heinrich-Heine-Blick“ zu finden.

Der wahrscheinliche Standort des Heinrich Heine auf seiner Harzwanderung im Jahre 1822 war zwischen der Einmündung vom Liethweg bis zum Ende der Oberen Harzstrasse.
Vom Boden aus ist heute die damalige Aussicht auf das Lerbachtal kaum noch möglich. Wegen der heutigen Bebauung und dem zunehmenden Grünwuchs an den Berghängen ist diese Aussicht versperrt, also nutzte Andreas Bücher seine modernen Möglichkeiten und „ging in die Luft“.

Sommerbergweg, 07.2023 (c) Andreas Bücher

Das Ergebnis sind ganz neue Perspektiven und Sichtweisen aus der Höhe auf die gesamte Lerbacher Umgebung.

Sommerbergweg, 07.2023 (c) Andreas Bücher

Derzeit fasziniert aber auf dem Sommerbergweg der in weiten Bereichen über 160 Jahre alte, völlig gesunde, üppige Buchenwald mit liegenbleibendem Totholz als Unterholz und vielen unterschiedlichen Gräsern, Blumen und Kräutern.

Sommerbergweg, 07.2023 (c) Andreas Bücher
Sommerbergweg, 07.2023 (c) Andreas Bücher
Sommerbergweg, 07.2023 (c) Andreas Bücher
Sommerbergweg, 07.2023 (c) Andreas Bücher

Nur wenige Buchen zeigen leichte Verfärbungen, die aber sicherlich von der Forst unter Beobachtung sind. Ansonsten können diese Fotos aus der Höhe einige aktuelle Erkenntnisse vermitteln.

Sommerbergweg, 07.2023 (c) Andreas Bücher

Der Sommerbergweg verläuft immer in der Hauptrichtung West – Südwest mit ständig wechselnden Eindrücken links und rechts des buchenüberdachten Wanderweges.

Sommerbergweg, 07.2023 (c) Andreas Bücher

Kurz nach der Claras Höhe beginnen die Wegbiegungen und Taleinbuchtungen mit den kleinen Bächen im Kuhkolk, Lehmtal, Ilsental, Steintal mit Conkordia-Platz, Mühlental, Strülkenberg, auch das Gelände in der Nähe vom früheren Thalia-Platz.

Sommerbergweg, 07.2023 (c) Andreas Bücher
Germania-Platz am Sommerbergweg, 09.2019 (c) Wolfgang Gärtner

Und dann kommt nach wenigen Schritten der Germania-Platz, bevor der Sommerbergweg in die Obere Harzstrasse übergeht.

Sommerbergweg, 07.2023 (c) Andreas Bücher
Sommerbergweg, 07.2023 (c) Andreas Bücher

Aber auch der Blick ringsum und besonders Richtung Westen zeigt neben abgestorbenen Fichten weitere gesunde Buchenwälder.

Sommerbergweg, 07.2023 (c) Andreas Bücher

Diese Aufnahmen aus der Höhe öffnen die Sicht auf die Landschaft und den Ort und zeigen einerseits die gesunden Buchen- und Mischwälder, aber andererseits auch die Veränderungen in den bisherigen Fichtenbeständen und den nachwachsenden Mischwäldern vom nördlichen Bremketal bis zum südwestlichen Acker-Höhenzug, von der Clausthaler Hochebene im Osten bis ins westliche Harzvorland.

„Heinrich-Heine-Blicke“, 07.2023 (c) Andreas Bücher

Und am Ende des Sommerbergweges hat Andreas auch sein Ziel erreicht und aus luftiger Höhe einige Fotos als „Heinrich-Heine-Blick“ auf das Lerbachtal festgehalten.

Vielen Dank für diese aktuellen Bilder.

H(ä)rzliche Grüße
Wolfgang Gärtner
Ruf 0211-403411
email: gaertner@interform.de